Das ist eine der häufigsten Fragen, die mir – Christiane Bär, Inhaberin und Designerin von Mava Lou – immer wieder gestellt wird. Umso überraschter sind viele Kundinnen dann über meine Antwort:
Ich bin damit einfach groß geworden. Tanzen, das lernte man in meiner Familie einfach so, und bis heute denke ich, dass meine Eltern das schönste Tanzpaar waren, das ich jemals gesehen habe.
Mit meinem Vater im Walzertakt über das Parkett oder den heimischen Dielenboden zu schweben, war als Teenager für mich das Größte!
Heutzutage tanze ich Salsa, bin in jedem Club kaum von der Tanzfläche zu bekommen, habe mich schon im “Line Dance” und im “Texas two step” versucht (sieht einfacher aus, als es ist) und ja – ich tanze Discofox. Tangomode und Salsaoutfits entwerfe ich, weil mich dieser Bereich als Modedesignerin inspiriert. Im Vordergrund steht erst einmal der kreative Schaffensprozess, das heißt, ich könnte auch Motorradkleidung entwerfen, aber das würde nicht meine Sinne berühren. Tango, Salsa und Tanzmusik in jeglicher Form schaffen das jederzeit!
Über Jahre hinweg habe ich erfolgreich ein Label für Umstandsmode mit aufgebaut und geleitet, bis ich das Gefühl hatte, dass die Zeit für etwas Neues gekommen war. Verschiedene Wege führten mich damals zum Tanz und zur Tanzmode, insbesondere zum Tango Argentino und zum Salsa.
Was mich besonders faszinierte, waren die Outfits der Tänzerinnen beim Tango Argentino: Von Jeans und T-Shirt bis hin zum eleganten Cocktailkleid war so ziemlich alles dabei, was beim Tanzen tragbar ist. Bei einigen Teilen konnte man erkennen, dass es sich irgendwie um Tanzmode oder Tangomode im erweiterten Sinne handelte.
Sofort wirbelten in meinem Kopf erste Ideen umher, was beim Tango schön und anmutig aussehen könnte, welche Schnitte die Bewegungen unterstützen könnten.
So entstand die Idee, Tangomode zu entwerfen.
Im April 2011, nur 4 Monate nach der eigentlichen Idee, wurde die erste Mava Lou-Kollektion in einer getanzten Modenschau präsentiert. Die Kombination aus Eleganz und Weiblichkeit als auch Laszivität und Verspieltheit machte aus der Kollektion einen Riesenerfolg.
Um deutschlandweit allen tanzbegeisterten Frauen die Kollektion anbieten zu können, gründete ich parallel zur ersten Modenschau den Onlineshop.
Wenig später zog die Produktion aus dem Atelier in Prenzlauer Berg in das Mava Lou-Ladenatelier im Herzen Kreuzbergs, in dem die Kundinnen sich nach Herzenslust beraten lassen und die Kollektion Teil um Teil anprobieren können – um zu erfahren oder vielmehr zu erfühlen, wie sich das jeweilige Kleidungsstück trägt, wie es sitzt und wie es sich bewegt.
So wie sich die Vertriebswege entwickelten, wuchs die Nachfrage nach dem Mava Lou-Sortiment.
Inzwischen wird Mava Lou auch in Geschäften in Düsseldorf, München, Konstanz, Innsbruck und in Zürich verkauft.
Das Sortiment in der Boutique in Berlin hat sich um argentinische und italienische Tangoschuhe und Salsaschuhe erweitert, sodass der Wunsch nach einem Gesamtoutfit für die abendliche Tanzveranstaltung direkt erfüllt werden kann.
Das Mava Lou-Angebot im Onlineshop besteht hauptsächlich aus Basics, die das Interesse vieler Tanzbegeisterter anspricht. In den Läden finden sich dann aber auch die beliebten Unikate: individuelle Stücke, wie Röcke in aufwendiger Verarbeitung oder Overalls mit ausdrucksstarken Mustern, die es nur einmal oder in kleiner Auflage gibt.
Und wie diese Unikate entstehen, zeigen wir in unserem kleinen Mava Lou Film:
Mava Lou. Das Design
Im Vordergrund steht im Designprozess neben der femininen Optik der „Wohlfühl-Faktor“, denn dadurch kann die Kleidung die Schönheit der Bewegungen unterstreichen.
Entspannt, attraktiv oder gar weiblich-sexy fühlt sich eine Tänzerin nur mit einem Kleidungsstück, das sich jeder Bewegung anpasst oder vielmehr anschmiegt.
Dabei ist es mir sehr wichtig, nicht nur die Kundin anzusprechen, die durch jahrelanges Training oder durch die Tatsache, dass Tanzen ihr Beruf ist, eine perfekte Figur hat:
In Deutschland wird immer mehr getanzt, unabhängig von Alter, Figur oder Grad der Fitness.
Der Bereich “social dancing” wächst stetig, und besonders in den Großstädten ist Tanzen eine Aktivität, die verbindet, zu Freundschaften und Partnerschaften führt.
Dementsprechend entwickle ich meine Kollektion so, dass sie vielen Frauen steht – unabhängig davon, ob die Tänzerin sich schon seit Jahrzehnten dem Tanz und der Bewegung widmet, oder gerade ihre ersten Schritte auf dem Parkett wagt.
Aus diesem Grund gibt es meine Mode von den Größen XS bis zur Größe L.
Auch wenn es bei allen Tänzen “heiß hergeht”, entwerfe ich neben rückenfreien Kleidern und Hosen, deren Seitenschlitz bis zum Oberschenkel reicht, auch Shirts mit Ärmeln und Kleider, die das Knie umspielen.
Natürlich sind die Kollektionen auch für diejenigen gedacht, die sich schlichtweg für elegant-feminine Mode interessieren, jenseits des Tanzes, der Musik und jeglicher Bewegungslust. Das beweisen die Kundinnen im Ladengeschäft in Kreuzberg, die einfach mal vorbeigeschlendert kommen oder auf der Suche nach tollen Schuhen für ein Abendkleid zur Mava Lou-Kundin werden – ganz “tanzfrei”.
Auch in Zukunft werde ich als Designerin und Inhaberin von Mava Lou – gemeinsam mit meinem Team – daran arbeiten, das Sortiment zu vergrößern und den Kundinnen-Wünschen weiterhin zu entsprechen. Zudem erweitern wir das Angebot an Kleinstkollektionen, die dann im Onlineshop käuflich zu erwerben sind. Aufgrund der ständig steigenden Nachfrage aus dem englischsprachigen Ausland gibt es den Mava Lou Onlineshop jetzt auch in englischer Sprache.
Christiane Bär